Vier Profi-Tipps für Schränke von unserem Experten:
Schränke früher und heute
Der Mensch brauchte Schränke ab dem Zeitpunkt an dem er das Dasein als Nomade verließ, sesshaft wurde und Besitz aufbaute. Gute, schöne und stabilere Ausführungen konnten sich die Wohlhabenden leisten, während der normale Bauer oder Bürger mit einfacheren Modellen zurecht kommen musste. Schränke gab es in Form von Truhen, Vitrinen und Kommoden, die transportierbar waren. Als im Zuge der Zunahme des allgemeinen Wohlstands jeder über mehr Dinge des täglichen Lebens verfügte und auch sein eigenes Zimmer bekam, wurden ausgeklügelte Anbauwände nötig. Gerade Bücher, Schallplatten, CD`s, Unterhaltungselektronik, Kleidung und Geschirr mussten verstaut werden. Mittlerweile kommen wir wieder mit weniger Platz aus, da durch die technischen Revolutionen manches in Dateien und virtuelle Räume ausgelagert werden kann oder der Bedarf sich verändert hat. Hinter Schranktüren lassen sich Gegenstände unsichtbar verstauen und auch vor einem schnellen Zugriff sichern.
Wie hoch ist Ihr Bedarf an Stauraum?
Ein Schrank ist ein Regal mit Glas- oder Holztüren. Ermitteln Sie also zuerst Ihren Bedarf an Stauraum für die verschiedenen Funktionen und Bereiche. Wie viel Geschirr möchte ich im Küchenschrank verstauen und wie viel in der schönen Vitrine im Wohn-/Essbereich? Sortieren Sie alles aus, was Sie nicht mehr benutzen (12-Monats-Regel). Danach stellen Sie alle übriggebliebenen Dinge irgendwo zusammen und messen aus, wie viel Platz das alles braucht. Diese Zahl schreiben Sie auf. Falls Sie ein Haus bauen, gehen Sie systematisch alle Wohnbereiche nach diesem Konzept durch. Machen Sie für jeden Bereich einen eigenen Zettel, damit Sie später im Geschäft dort noch Bemerkungen dazuschreiben können.
Wie viel Platz steht Ihnen zur Verfügung
Nachdem Sie die vorherige Aufgabe gewissenhaft erledigt haben, prüfen Sie in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus, an welchem Platz im Raum Sie den Schrank am liebsten hinstellen möchten. Nun kommt die erste spannende Frage: Reicht der Platz für den Bedarf? Messen Sie die Breite, Höhe und Tiefe der Stelle aus an die Sie den Schrank stellen wollen. Achten Sie auf Balken und Stützen, sowie Rück- und Vorsprünge, auf Zimmertüren und Laufwege, auf Steckdosen und Fenster. Kurz, auf alle möglichen Beeinträchtigungen. Also, überlegen Sie sich noch eine Alternative, oder besser zwei, denn Sie wissen ja noch nicht, ob es einen von den Maßen passenden Schrank im Handel gibt! Von den alternativen Stellmöglichkeiten nehmen Sie ebenfalls die Daten auf und notieren die Maße jeweils auf eigenen Zettel, die Sie mit Platz 1 = Lieblingsplatz, Platz 2 etc. bezeichnen.
Material, Farbe und Design
Nun stellt sich die zweite spannende Frage: Welche Materialien, Farben und welches Design soll der neue Schrank haben? Falls er zu vorhandenen Möbeln passen soll, fragen Sie nach, ob es passend zu dem Programm den gewünschten Schrank gibt. Damit bleiben Sie in Ihrer Designlinie. Sollte es keinen passenden Schrank geben oder Sie möchten in Ihrer Einrichtung gerne ein Solitärmöbel haben, dann suchen Sie nach einem Kontrast. Prinzipiell gilt: Moderne Einrichtung > traditionelles Gegenstück oder umgekehrt. Bei anderen Konzepten verfahren Sie ebenso. Bei der Farbe für den Schrank arbeiten Sie entweder Ton in Ton weiter: Sie bleiben bei Ihrer Farbe oder Holzart. Oder Sie setzen einen Kontrast, um etwas Bewegung in die Einrichtung zu bringen. Um das zu erreichen, sollten Sie nach den sieben Kontrasten arbeiten wie Hell-Dunkel, Kalt-Warm, Farbe-an-sich-Kontrast und so weiter. Für die Auswahl der Materialien gelten ähnliche Regeln wie bei der Farbgestaltung: Kontrast tut oft gut!
Ein Schrank ist zunächst einmal ein simples Möbelstück. Meist handelt es sich um eine Art Kasten mit Regalböden und Türen, hinter denen auch die größte Unordnung verschwindet. Doch in der Ausführung können sich Schränke erheblich voneinander unterscheiden. So gibt es für jeden Einrichtungsstil und jedes Zimmer eigene Schrankvarianten. Dies sind nur einige der wichtigsten Schränke für Ihre Einrichtung:
Kleiderschränke für Schlafzimmer
Küchenschränke für Haushaltswaren, Küchengeräte und Geschirr
Wohnzimmerschränke für zahllose Accessoires und Kleinigkeiten
Badezimmerschränke für Pflegeprodukte und Kosmetika
Kinderzimmerschränke für Spielzeug
Oft sind Schränke auch Teil einer Kombination. Gerade im Wohnzimmer sind Schrankwände und Wohnwände, die sich aus einem Schrank (mit Tür), Vitrine (mit durchsichtiger Glastür) und Regalen zusammenfügen, sehr beliebt. So können Sie die weniger ansehnlichen Alltagsdinge hinter der Schranktüre verstecken und schöne Dekoartikel oder Ihre Lieblingsbücher im Regalteil zur Schau stellen.
Das wichtigste Kaufkriterium für den Schrank ist Ihr Platzbedarf. Egal für welchen Raum oder für welchen Zweck Sie ihn verwenden: Damit Sie all Ihre Habseligkeiten gut verstauen können, muss Ihr Schrank entsprechend groß ausfallen.
Dennoch sollten Sie immer daran, dass Schränke viel Platz benötigen und ein großer Schrank ein kleines Zimmer schnell erdrücken kann. Im Wohnzimmer muss es dann nicht unbedingt ein großer Schrank sein, der vom Boden bis zur Decke reicht. Eine halbhohe Kommode kann Ihnen möglicherweise ausreichenden Stauraum bieten.
Achten Sie auch darauf, dass der gewünschte Schrank zu Ihrem Einrichtungsstil passt. Vielleicht haben Sie einen schönen altmodischen Holzschrank mit Bauernmalerei entdeckt: Dieser passt wunderbar zum Landhausstil oder auch zum Shabby Chic, aber nicht zu einem minimalistischen Design, bei dem Schwarz und Weiß dominieren. Für sehr spezielle Einrichtungsstile wie den Industrial Style können Sie auch ungewöhnliche Schränke wählen, zum Beispiel einen auf alt getrimmten Metallschrank.
Welche verschiedenen Schränke gibt es?
In erster Linie werden Schränke je nach Anwendungsbereich unterschieden. So finden Sie beispielsweise Wandschränke, Sideboards, Wohnwände oder Beistellschränke. Besonders Wohnwände und Wandschränke bestechen durch ihr großes Fassungsvermögen. Wohnwände bieten hierbei Stauraum, um unterschiedlichste Utensilien unterzubringen, während ausreichend Raum für die Positionierung eines TV-Gerätes zur Verfügung steht. Schrankwände eignen sich durch diverse Breiten für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Sideboards und Beistellschränke setzen gekonnt Akzente und finden in jedem Raum ihren Platz. Neben diesen Schrankarten bieten wir Ihnen zudem attraktive Eckschränke, die den zur Verfügung stehenden Raum auf eigene Art und Weise nutzen. Natürlich unterscheiden sich Schränke jeglicher Art auch in ihrem Material. Schränke für den privaten Wohnbedarf sind meist aus Holz gefertigt. Dabei können Sie zwischen stabilen (und teurerem) Massivholz wählen oder schlichteren MDF-Platten mit oder ohne Lackierung. Viele Schränke sind mit zusätzlichen Elementen wie Aluminium oder Chrom ausgestattet.
Weiterhin haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Türen: Ob klassische Doppeltüren, die Sie ganz traditionell am Knopf nach außen aufziehen oder Türen, die sich auf einen leichten Druck selbst öffnen und aufschwingen. Letztere werden auch als Schwebetüren bezeichnet. Praktisch in kleinen Räumen sind Schränke mit Schiebetüren, bei denen Sie die Tür nur zur Seite schieben müssen.
Welche Maße sollte mein Schrank haben?
Die Maße hängen vom vorhandenen Platz und vom benötigten Stauraum ab. Messen Sie Ihre Räume sorgfältig, ehe Sie einen Schrank auswählen. Gerade bei Schrankwänden gilt es gut zu planen. Filigrane Wandschränke wirken unaufdringlich auf den Betrachter und verkleinern den Raum optisch nicht. Idealerweise sollte zwischen Schrank und Decke noch etwas Platz sein, damit der Schrank nicht zu erdrückend wirkt. Versuchen Sie, sich im Wohnzimmer zwischen geschlossenen Schränken und offenen Regalen zu wechseln oder zwischen zwei hohe Schränke eine niedrige Kommode zu stellen, damit der Raum größer wirkt. Auch die Auswahl der Farbgebung spielt hierbei eine maßgebliche Rolle. Helle Farbtöne wirken erweiternd auf den Raum, während dunklere Farben eher komprimierende Wirkungen erzielen. Je nach Deckenhöhe kann eine Schrankwand mit einer Höhe von 230 cm oder mehr eingesetzt werden, während die Breite je nach Einsatzort variiert. Auch Wohnwände stellen spezielle Anforderungen an die Planung und Auswahl. Je nach Breite und Höhe der ausgewählten Wand, können hier diverse Maße passen. Auch ist zu beachten, welchen Raum das TV-Gerät einnehmen wird, um eine passende Wohnwand auszuwählen. Für schmalere Wände eignen sich hierbei besonders platzsparende Wohnwände ab etwa 190 cm Breite. Sideboards stellen eine weniger raumeinnehmende Schrankart dar. Besonders die Breite und Tiefe dieser Schränke spielt hierbei eine Rolle und kann stark variieren. Natürlich hängt die Wahl des passenden Schrankes auch von dem gewünschten Stauraum ab.
Achten Sie aber auch darauf, dass nicht alle Schränke direkt von Anfang an total voll sind. Wählen Sie lieber ein etwas größeres Maß, sodass ein Regal anfangs frei bleibt: Es wird nicht lange dauern, bis Sie neue Dinge angesammelt haben, die ebenfalls untergebracht werden müssen.
Möchten Sie einen Schrank in den Flur stellen, achten Sie nicht nur auf die Höhe des Schrankes, sondern auch auf die Breite: Ein zu breiter Schrank blockiert den Flur. Wählen Sie dann lieber einen schmalen Schuhschrank und einen Garderobenhaken für Mäntel und Jacken.
Das mit Abstand am häufigsten verwendete Material für Schränke ist Holz. Dabei wird zwischen weichen, mittelharten und harten Hölzern unterschieden.
Weiche Hölzer:
Mittelharte Hölzer:
Harte Hölzer:
Für Massivholzschränke werden meist mittelharte Hölzer wie Buche, Pinie und Mango verwendet, seltener Eichen- und Akazienholz. Weiche Hölzer wie Kiefer und Fichte sind weniger belastbar, doch bei guter Pflege sind auch sie bestens geeignet für Schränke im Privatbereich. Gerade die Nachhaltigkeit massiver Hölzer gerät mehr und mehr in den Fokus der Gesellschaft und zeichnet sich als Vorteil gegenüber anderen Materialien aus.
Sehr häufig kommen MDF-Platten statt Massivholz zum Einsatz. Dabei wird Weichholz fein gemasert, verleimt und gepresst. Dies macht MDF-Platten robuster als Spanplatten aus verleimten Holzspänen. Zugleich sind sie eine günstige Alternative zu Massivholz. Durch eine passende Furnierung können diverse Farbgebungen oder Holzoptiken erreicht werden, die stark an Massivholz erinnern. Beispielsweise sorgt eine edle Hochglanz-Optik in passenden Stilrichtungen für einen Blickfang.
Andere Materialien für Schränke sind:
Metallschränke waren ursprünglich im Fabrik- und Bürobereich beheimatet, doch mit Einrichtungsstilen wie dem Shabby Chic oder dem Industrial Design fanden sie auch den Weg in Privathaushalte. Auch in Abstellkammern dienen Metallregale als optimale Stauraumlösung, da sich das robuste Material auch für schwere Lasten eignet. Leichte Schränke aus Textilien sind ideal für Gästezimmer und zum Verstauen von nicht benötigter Kleidung in Abstellkammern.
Ihre geringere Widerstandsfähigkeit machen diese Schränke durch Flexibilität und Optik wieder wett. Auch Kunststoff tritt als Material für unterschiedlichste Schränke auf. Gerade im Bereich des Badezimmers profitieren Sie hierbei von einer besonders einfachen Reinigung und den Eigenschaften des Materials, wenn es mit Wasser in Berührung kommt.
Der Schrank ist ein wunderbar vielfältiges Möbelstück, das entsprechend viele Designs annehmen kann. Passen Sie Ihre Schränke Ihrem Wohnstil an. Mögen Sie zum Beispiel die hellen Töne des skandinavischen Stils, wählen Sie Schränke aus weiß lackierten MDF-Platten mit Schwebetüren. Sie geben Ihren Räumen Helligkeit und wirken wunderbar minimalistisch.
Mögen Sie eher den Landhausstil, wählen Sie Schränke aus hellen Naturhölzern. Gerade naturbelassenes Massivholz eignet sich besonders für jene Einrichtungsstile wie Shabby Chic, Vintage Look oder den klassischen Landhausstil. Shabby Chic eröffnet hierbei ein besonders breites Spektrum der Kreativität, in dem verschiedenste optische Highlights kombiniert werden, die sich durch einen gewissen Used-Look auszeichnen. Hier bieten sich Oberflächengestaltungen im Retro-Look an. Einen mediterranen Stil unterstreichen Sie durch die Verwendung mediterraner Hölzer wie Pinie oder Olive. Auch hierbei werden meist Naturhölzer eingesetzt. Vielleicht mögen Sie es auch ganz exotisch? Aufwendig gestaltete chinesische Schränke sind ein toller Hingucker im westlichen Wohnzimmer. Für den Einrichtungsstil des Minimalismus bieten sich zurückhaltende und reduzierte Möbelstücke an.
Schränke müssen übrigens nicht immer auf dem Boden stehen: Sie können auch Kommoden und Sideboards mit einem Hängeschrank kombinieren. So bleibt dazwischen Platz für Dekoartikel, Bilderrahmen und Ähnliches.